Hallo zusammen,
ich würde gerne mal wissen, wie eure Episoden so entstanden sind, ob es bei euch viel gab, was ihr erst entwickelt und anschließend verworfen habt, weil es nicht funktionierte, ob ihr einen genauen Plan hattet oder ob ihr, wie ich, vollkommen ahnungslos an eine Episode herangegangen seid.
Bei mir sah es so aus:
Episode 101:
Damit hatte ich ursprünglich erstmal geübt und hatte noch gar keine Story. Die ersten Aktionen waren, eine Tasse und eine Zuckerdose aus den Schränken in der Küche zu nehmen. Das hat einiges an Arbeit gekostet und war auch völlig falsch geskriptet, war fehleranfällig, aber ich war stolz darauf, dass es einigermaßen funktionierte.
Dann kam ich auf die Idee mit Bernards Erfindung und dem Körpertausch, puzzelte mir alles so zusammen, wie es passte, nichts war wirklich geplant, ich habe einfach an allen Ecken, die mir einfielen, Hürden eingebaut und geschaut, wie ich diese löse. Auch als Bernards Maschine zerstört war, hatte ich keine Ahnung, welche Teile kaputt sein sollten und woher Bernard sie bekommen soll, da kam ich auf das Tollhaus, fand die Idee lustig, dass Dr. Fred sich im Labor eingeschlossen hat und hatte plötzlich Lust, eine Katze zu animieren. Also erstmal die Katze gezeichnet, in die Bibliothek gesetzt und die Animation mit dem Kissen eingebaut. Auch ohne Ahnung, wie sie ins Konzept passt. Genauso war es mit dem Handlungsstrang bei Dr. Fred: ich hatte keinen Plan, was er überhaupt in seinem Labor tut und habe mir erst Gedanken darüber gemacht, als die Labortür offen war.
Bei Maniac Dungeon, Raum 22 war die Grundidee des Crossovers mit Monkey Island der Start, also wenigstens was konkretes. Da lag es auf der Hand, die Gegenstände, die Guybrush hat, zu verwenden.
waren die ersten Ideen, die ich hatte und hab die Sachen dann erstmal eingebaut, um danach alles so zusammenzustricken, dass sie Rätsel ergeben. Ganz zum Schluss, als ich eigentlich schon fertig war, kam mir die Idee mit dem
und habe dieses noch nachträglich eingebaut.
Maniac Dungeon, Raum 23 war dann eine plötzliche Idee, weil die drei ja in 22 nach unten aus dem Bild laufen. Viele Ideen hatte ich da ja nicht, ursprünglich wollte ich sogar einen Schlüssel selbst bauen lassen, um die Diskettenbox zu öffnen, das war mir dann aber alles zu kompliziert und so ist es eben ein seehr kurzer Raum geworden.
Episode 102 war ein kleines Experiment. Ich wollte wissen, wie lang es braucht, ein kleines Spiel zu entwickeln. Da bot sich das Thema "eingesperrt" wieder an. Michael hab ich genommen, weil ich ihn in der Vergangenheit schon gesprochen habe und so keine zeitlichen Probleme mit der Sprachausgabe hatte. Da ich kurz vor Weihnachten angefangen hatte, hätte sich natürlich eine Weihnachts-Episode angeboten, das war aber viel zu knapp. Also war das Thema Silvester und ich hab einfach ein paar Objekte erstellt, die man im Fotolabor finden könnte und daraus die Rätsel gestrickt. 3 Wochen hat die Entwicklung dann aber doch gedauert, vor allem, weil ich mich in Einzelheiten verstrickt hatte: Alle Objekte mit allem verwenden können und individuelle Kommentare ausdenken, anstatt sich vorher mal um die Rätsel zu kümmern ist nicht gerade produktiv.

Ganz interessant finde ich die Anspielung des Ed-Dings: Ich hatte eigentlich vor, einen ganz normalen Edding zu nehmen, habe beim Zeichnen des Inventargegenstands dann das Wortspiel entdeckt und kurzerhand eingebaut.
Wie sind eure Spiele entstanden? Hattet ihr alles von vorne bis hinten durchdesigned oder war es so wie bei mir, dass ihr einfach mal geschaut habt, wohin euch das Spiel führt?